Trails und Touren rund um den Kronplatz in Südtirol

Die Gelegenheit, ein Weltnaturerbe mit dem Mountainbike zu entdecken, bietet sich selten. In den Dolomitengemeinden St. Vigil und St. Martin ist das jedoch kein Problem. Sie liegen zwischen den Naturparks "Fanes-Sennes-Prags" und "Puez-Geisler", die beide von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt wurden.

Abwechslungsreiche Touren sind hier garantiert. Sie führen durch schattige Wälder, auf sonnige Almwiesen und über die Bergwege und Pässe der Dolomiten. Freeride- und Downhill-Fans kommen auf den Trails am Kronplatz voll auf ihre Kosten.

Tour zum Limo-Joch

Eine tolle Tour ist die auf die Fanesalm und weiter zum Limo-Joch. Toll vor allem, weil sie fast wie eine kleine Hüttenrallye aussieht. Die ersten 13 Kilometer führen auf einer schmalen Mautstraße leicht bergauf zur Pederü Hütte. Diese eignet sich hervorragend für eine kleine Pause und einen Kaffee. Danach geht es weiter auf einer Schotterstraße mit wahnsinnigen Aussichten. Auf dieser Straße kommt man an einem superschönen Fotomotiv vorbei, nämlich dem türkisfarbenen Grünsee. Ein Foto mit dem Naturjuwel als Urlaubserinnerung sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Außerdem ist eine kurze Rast an dieser Stelle ohnehin zu empfehlen.

"Ein Foto mit dem Naturjuwel als Urlaubserinnerung sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen."

Denn ab hier wird der Weg zunehmend steiler und schwieriger. Wenn einem dann allmählich die Luft zum Reden ausgeht, ist ein gleichmäßiger Gang zu empfehlen. Aber keine Sorge, an der Faneshütte kann man schon die nächste Rast einlegen. Von hier geht es schließlich zum Limo-Joch und weiter über groben Schotter zum Skigebiet Cortina d’Ampezzo. Auf der alten Heerstraße aus dem Ersten Weltkrieg rollt man hinunter und hat einen herrlichen Blick auf die Gipfel der Dolomiten. Kurz vor dem Parkplatz Fiames geht es auf Asphalt und dann auf einer steilen Schotterstraße zur Malga Ra Stua Hütte. Die nächste Etappe ist die Senneshütte. Sie liegt auf einer Höhe von 2126 Metern über dem Meeresspiegel und ist damit die höchstgelegene Hütte auf dieser Tour. Von hier aus geht es nur noch bergab. Zunächst geht es auf Schotter hinunter zur Pederü Hütte, wo ein besonderer Spaß auf die Biker wartet: ein cooler Waldweg. Dieser führt entlang des Baches über Wurzeln und Felsbrocken zurück nach St. Vigil.

Kronplatz-Trails

Der Kronplatz – auf Ladinisch auch Kronplatz genannt – ragt 2275 Meter in den Himmel. Sowohl im Winter als auch im Sommer ist er ein Treffpunkt für Sportbegeisterte und Outdoor-Freaks. Vor allem für Mountainbiker ist er ein wahres Downhill- und Freeride-Paradies. Nicht weniger als sechs Trails schlängeln sich von dem riesigen Bergplateau hinunter. Die “Gassl”-Strecke ist ideal für Anfänger oder zum gemütlichen Aufwärmen. Sie ist 8,8 Kilometer lang und nur mäßig steil. Ein ganz anderes Kaliber ist dagegen die Andreasloipe. Sie ist nur 906 Meter lang, erfordert aber höchste Konzentration und eine hervorragende Fahrtechnik. Das Besondere an dieser Strecke ist auch, dass sie von Hand gebaut wurde. Erfahrene Mountainbiker sollten ihn unbedingt auf ihre Urlaubs-To-do-Liste setzen.

Das eigentliche Prunkstück der Trails am Kronplatz ist aber zweifelsohne der “Herrnsteig”. Mit acht Kilometern hat er eine beachtliche Länge und ist auch recht schwierig. Wie die anderen Wege beginnt auch der Herrnsteig auf dem Gipfel. Am besten erreicht man ihn von Reischach aus über die Umgehungsstraße. Diese bringt Sie in etwa zwanzig Minuten auf den Gipfel. Von dort schlängelt sich der Weg etwa 1.300 Tiefenmeter hinunter ins Tal. Der erste Teil des Weges sorgt mit seinen Kehren für ein wahres Aha-Erlebnis. Zugleich bietet er atemberaubende Ausblicke auf den umliegenden Naturpark. Zudem ist er gespickt mit Wurzelpassagen, kleinen Sprüngen, Drops und Steilstücken. Der Spaßfaktor ist also garantiert. Was den “Herrnsteig” außerdem so besonders macht, sind die beiden Varianten “Franz” und “Hans”. Sie weichen links und rechts vom Originalweg ab und sorgen für zusätzliche Abwechslung. Der “Herrnsteig” gilt als ältester etablierter Freeride-Trail der Alpen und ist dank seiner Top-Ausstattung mittlerweile fast schon eine Legende.

Enduro-Tour Pragser Wildsee

Die Endurotour Pragser Wildsee beinhaltet alles, was eine echte Mountainbiketour ausmacht: harte Anstiege, Top-Panorama und flowige Trail-Action. Sie beginnt in St. Vigil, gleich nach einer kurzen Fahrt auf dem Fitness Trail. Von dort geht es auf einer Schotterstraße hinauf zum höchsten Punkt Somamunt. Am Anfang ist es nicht allzu schlimm, aber danach braucht man viel Kraft in den Beinen, um den supersteilen Anstieg zu bewältigen. Auf jeden Fall lohnt sich der intensive Aufstieg. Oben angekommen, genießen Sie ein spektakuläres Panorama. Hier ist auch der ideale Ort für eine kurze Pause, bevor Sie rechts am Berghang entlang auf einem Pfad bergab wandern. Dieser Weg wird zum Singletrail erster Güte und führt durch das Lärchental zum Pragser Wildsee. Dieser ist nicht nur ein kleines Naturjuwel, sondern spielt auch in der Südtiroler Sagenwelt eine Rolle. Von diesem See aus, so heißt es, können die unterirdischen Teile des Fanesreiches mit dem Boot erreicht werden. Die Sage vom Reich der Fanes ist ein wichtiger Teil der ladinischen Literatur und gilt als Nationalepos der Ladiner. Mit dem Mountainbike radelt man aber lieber vom Pragser Wildsee in Richtung Olang. Von dort geht es dann zum Kronplatz. Wer sich die Höhenmeter lieber ersparen möchte, hat die Möglichkeit, sich mit dem Lift samt Rad hinaufbringen zu lassen. Das ist in jedem Fall die stromsparende Variante. Vom Kronplatz aus folgt gleich das nächste Trailvergnügen, nämlich der “Furcia”-Trail. Er ist sozusagen der kleine Bruder des “Herrnsteigs”. Mit 4,7 Kilometern ist er zwar nicht so lang wie die Wanderlegende, steht ihr aber in nichts nach. Nicht weniger als 120 Kehren schlängeln sich vom Gipfel bis zum Furkelpass, der das Ende des “Furcia”-Weges markiert. Vom Furkelpass kann man ganz entspannt mit dem Ruis-Lift zurück zum Kronplatz fahren und sich noch ein paar Mal auf den Weg machen. Und völlig erschöpft ballert man vom Furkelpass ganz einfach zurück nach St. Vigil.

 

Informationen zur Region
www.sanvigilio.com

Radsport-Hotels
Sporthotel Exclusive
www.sporthotel-exclusive.com

Excelsior Dolomites Life Resort
www.myexcelsior.com

Weitere Informationen für Ihren nächsten Mountainbike-Urlaub finden Sie unter “Mountain Bike Holidays”.
www.bike-holidays.com

Fotos © WOM Medien

Mehr Nachrichten

  • GORGES DE LA NESQUE NATURWUNDER IM VAUCLUSEGORGES DE LA NESQUE NATURWUNDER IM VAUCLUSE
    Die Region um den Mont Ventoux eignet sich hervorragend zum Radfahren. In der weiten Umgebung des Berges reihen sich Naturschönheiten und hübsche Dörfer aneinander. Schluchten, Weinberge, Aussichten, Haarnadelkurven, Felsformationen und typische malerische Dörfer wechseln sich ständig ab. Wir sind vom Campingplatz le Voconce in Saint-Marcellin-lès-Vaison in der Nähe des malerischen Vaison-la-Romaine mehrere schöne Touren dorthin gefahren. Heute nehmen wir Sie mit auf eine Tour durch die Gorges de la Nesque.
    Mehr lesen…
  • FALL IN S-LOVE-NIA – GRAVEL-UND RENNRAD FAHREN ZWISCHEN KARAWANKEN UND KARSTFALL IN S-LOVE-NIA - GRAVEL-UND RENNRAD FAHREN ZWISCHEN KARAWANKEN UND KARST
    Unberührte Natur, üppige, grüne Wälder und wenig befahrene Straßen - das ist Slowenien. Gelegentlich flach, aber meist von den Hügeln ins Hochgebirge - oder umgekehrt - auf wunderschönen Straßen durch das Land von Tadej Pogačar und Primož Roglič.
    Mehr lesen…
  • ENTDECKEN SIE DIE BESONDERE GESCHICHTE VON SACHSEN-ANHALTENTDECKEN SIE DIE BESONDERE GESCHICHTE VON SACHSEN-ANHALT
    Auf Geschichts- und Kulturjagd in Deutschland gehen, wie macht man das? Natürlich mit dem (Elektro-)Fahrrad! Das Fahrrad ist einfach das perfekte Fortbewegungsmittel, um von einer Sehenswürdigkeit zur anderen zu gelangen, das Rad anzuschließen, eine Portion unvergleichlicher Kultur und Geschichte aufzunehmen und wieder weiter zu radeln.
    Mehr lesen…
Mehr Artikel