ENTSPANNEN UND GENIEßEN AUF DEN DOLOMITENPÄSSEN
Cortina d’Ampezzo wird nicht umsonst die “Königin der Dolomiten” genannt. Immerhin war die norditalienische Stadt eines der ersten Urlaubsziele in den Alpen. Außerdem liegt die 6.000-Seelen-Gemeinde im Ampezzaner Tal am Fuße der wichtigsten Gipfel der Dolomiten. Drei Zinnen, Marmolada und Monte Pelmo – mit legendären Gipfeln und Dolomitenpässen und rund 700 Kilometern an MTB-Routen hat man hier wirklich die Qual der Wahl. Die Lage ist einfach perfekt zum Mountainbiken und für Traumfahrten auf dem Asphalt der anspruchsvollen Dolomitenpässe. Berühmte Namen wie die Tre Croci, der Giau oder der Pordoi sind nicht zu übersehen. Und wer will, kann sich auch auf die Spuren des Giro d’Italia begeben und auf denselben Straßen wie die Profis an die Grenzen gehen. Die Radsportliste für Cortina ließe sich schier endlos füllen – aber viel besser ist es, einfach die vielen Dolomiten-/Alpenklassiker zu besuchen und seine Kletterkünste unter Beweis zu stellen.
"Die Lage ist einfach perfekt zum Mountainbiken und für Traumfahrten auf dem Asphalt der anspruchsvollen Dolomitenpässe."
Endlose Bergpässe
Das Abhaken der “Bucket List”, der Liste der zu bewältigenden Berge, läuft hier wie am Schnürchen. Zumindest wenn man eine gute Kondition hat. Hier in Cortina d’Ampezzo ist alles möglich. Rennradfahren ist hier garantiert eine Herausforderung. Bei der Tour um den Monte Pelmo – übrigens einer der höchsten Berge der Dolomiten und der erste Dolomitengipfel, der je bestiegen wurde – werden auf dem Giau-Pass (2.236 m) und dem Staulanza-Pass (1.783 m) die Waden verbrannt. Der Monte Pelmo besticht auch durch sein ungewöhnliches Erscheinungsbild: Als Formation aus zwei Monolithen wird er von den Einheimischen auch liebevoll “Thron Gottes” (italienisch: al caregon de’l Padreterno) genannt, weil er durch seine breite Einbuchtung wie ein Stuhl aussieht.
Mehr ist mehr?
Wenn zwei nicht genug sind, werden Sie die Tour mit sechs Passagen lieben. Die sechste führt durch endlose Haarnadelkurven und unerbittliche Anstiege zu atemberaubenden Panoramen auf die höchsten Gipfel des UNESCO-Welterbes Dolomiten. Die Felsformation der Cinque Torri, das Dorf Andraz, Arabba und das Grödnertal sind nur einige der Highlights dieser außergewöhnlichen Mamu-Tour. Und am berühmten Valparola-Pass (2.192 m) erhalten wir eine Lektion in Zeitgeschichte, denn wir wandern auf den Spuren des Ersten Weltkriegs, der hier an der Grenze zwischen Italien und der österreichisch-ungarischen Monarchie verlief. Auf dem Falzarego-Pass (2.109 m) tauchen wir in die Emotionen des Giro d’Italia ein – und damit in lebendige Radsportgeschichte: 1946 überquerte Fausto Coppi hier zum ersten Mal in einer Bergetappe vor Gino Bartali die Ziellinie.
Cortina ein echter Alpenklassiker
Das weite Ampezzaner Tal ist nicht nur bei Radsportlern bekannt. Es war bereits Schauplatz zahlreicher Wintersportereignisse wie der Skiweltmeisterschaft 2021, internationaler Skilanglaufveranstaltungen und der Olympischen Winterspiele 1956. Im Jahr 2026 werden die Olympischen Spiele nach Cortina d’Ampezzo zurückkehren. Aber schon lange bevor die olympische Fackel zum ersten Mal hier ankam, hat dieses Gebiet Geschichte geschrieben. Die restaurierten italienischen und österreichisch-ungarischen Kriegsstationen im Hochgebirge wurden in das größte Freilichtmuseum des Ersten Weltkriegs verwandelt. Umgeben von den imposanten Panoramen der Dolomiten.
Bun dé und… A s’udëi!
Wenn Sie an einem ruhigen Tag lieber das Panorama der beeindruckenden Felsformationen des UNESCO-Welterbes Dolomiten vom Tal aus genießen möchten, folgen Sie dem Dolomitenradweg oder der Misurina-Tour. Oder tauchen Sie im malerischen Stadtzentrum in die lebendige Kultur der Provinz Belluno ein. Vielleicht schnappen Sie unterwegs das eine oder andere ladinische Wort auf, denn neben dem Italienischen lebt hier noch die älteste Sprache des Alpenraums, die von vielen Dialekten geprägt ist.
Sind Sie schon sprachlos beim Anblick der kulturellen Vielfalt und des unglaublichen Panoramas der Dolomiten? Wenn sich die Berggipfel bei Sonnenaufgang oder -untergang rosa färben und die Alpen aufleuchten, kommt garantiert das typische Cortina-Feeling auf.
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Photos © Josef Plaickner