GOTT IST TOT
Natürlich geht es wieder um seine Depressionen, Süchte, Drogen, Selbstmordversuche, Streitereien, seine Scheidung und unzählige Gerichtsprozesse, aber auch um seine sportlichen Leistungen. Man denke nur an seinen Sieg 1999 in Lüttich-Bastogne-Lüttich. Es ist einfach ein Buch, das man in einem Atemzug lesen kann und das einen immer wieder in Erstaunen versetzt, wie VDB in (seinem) Leben stand. Das Buch führt Sie systematisch durch sein Leben, das aus wenigen Höhen und vielen Tiefen bestand. Dutzende von Menschen, darunter natürlich auch sein Kumpel Nico Mattan, hat der Autor über VDB erzählen lassen. Natürlich wird auch Bernard Sainz (der französische Pferdezüchter mit dem Spitznamen Doktor Mabuse) erwähnt, von dem VDB psychologische und pharmazeutische Hilfe erhielt. Gerade die pharmazeutische Hilfe ist ein Nenner, unter dem sich vieles zusammenfassen lässt. Mabuse landete wegen seiner Dopingpraktiken im Gefängnis. Es ist wunderbar zu lesen, wie Vandenbroucke da durchpoltert wie ein unaufhaltsames Pferd. Natürlich wird die Tatsache, dass er am 12. Oktober 2009 tot in seinem Hotelzimmer im Senegal aufgefunden wurde, ausgiebig thematisiert. Die verschiedenen Hypothesen über seine Todesursache haben nie die richtige Antwort geben können. Der Leser wird auch mit dieser Frage zurückgelassen, aber dennoch ist es ein großartiges Buch, um für ein paar Stunden in das Leben von VDB einzutauchen, wie er es gelebt hat. Und es ist alles wahr. Gott ist tot und liegt auf dem Friedhof in Ploegsteert!
Details zum Buch: Verlag Horizon,
ISBN 978 94 921 5965 6 314 Seiten €22,99