WILLY VAN MALDERGHEM IN GAVERE VEREWIGT

Vor fünfzig Jahren war der damalige Gaverling Willy Van Malderghem laut der französischen Zeitschrift l'Equipe Cyclisme "le roi des paves". In der Tat war er der Inspirator der nassen und windigen 70. Ausgabe von Paris-Roubaix am 16. April 1972.

Alleine an der Spitze

Auf dem berüchtigten Kopfsteinpflaster im Bos van Wallers lag der Fahrer des Teams Watney Avia plötzlich mit den Franzosen Alain Santy und Jean-Luc Molinéris an der Spitze. Sie entladen sich einer nach dem anderen. Willys maximaler Vorsprung beträgt 2’35“. Dann schlägt das Pech zu, er hat einen Reifenschaden. Es bleibt nur noch ein Vorsprung von 1’00“, als er wieder losfährt. Kurz vor dem letzten Kopfsteinpflasterstreifen in Hem, 5 km vor dem Ziel, stößt Roger De Vlaeminck zu ihm. Willy liegt seit 60 km in Führung.

Das Schicksal schlägt wieder zu

Er bleibt dran, aber auf dem letzten Kopfsteinpflaster reißt seine Kette beim Schalten durch den Schlamm und Willy verliert 5 Meter, aber auf einen entfesselten De Vlaeminck wächst dieser Abstand blitzschnell. Bis zwei Kilometer vor dem Ziel gibt er noch einmal alles, aber als André Dierickx ihn überholt, gibt er auf. Er ist völlig erschöpft. Auf der Strecke sprinten auch Barry Hoban und Willy Teirlinck an ihm vorbei. Am Ende kommt er als Fünfter ins Ziel, 2″36″ vor dem Sieger Roger De Vlaeminck, der mit 1″57″ Vorsprung den ersten seiner vier Siege einfährt.

Dass es sich um eine heroische Ausgabe handelte, zeigt die Tatsache, dass von den 160 gestarteten Fahrern nur 49 das Rennen nach 272,5 km beendeten.

Wandgemälde auf der BK-Zeitfahrstrecke

Gavere hat Willy, der heute in Zottegem lebt, nicht vergessen. Am Vorabend des BK-Zeitfahrens 2022 wurde in der Vluchtenboerstraat kurz vor dem Kreisverkehr ein vom Künstler Michel Steppe gemaltes Wandgemälde enthüllt, das an den Moment erinnert, in dem Willy der ‚König des Kopfsteinpflasters‘ war.

Eine schönere Hommage kann man 50 Jahre später nicht bekommen.

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